Intervallfasten - Essen nach der Uhr

Intervallfasten ist keine klassische Diät, die uns bestimmte Nahrungsmittel verbietet. „Böse“ Lebensmittel gibt es beim Intervallfasten nicht, man darf weiter Pizza, Pasta, Kuchen & Co. frönen, weshalb das Dranbleiben leichter fällt, als bei Low Carb & Co. Abnehmerfolge stellen sich bei der Methode nicht durch den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel ein, sondern durch das Einhalten von Essenspausen.

 

Intervallfasten mit der 16:8-Methode

16:8 bedeutet, dass 16 Stunden auf Kalorien verzichtet wird und 8 Stunden gegessen werden darf. 16 Stunden ohne Mahlzeit, Snacks und Softdrinks erscheint wie Folter? Nicht, wenn man bedenkt, dass die Nacht mitgezählt wird und wir somit eh 8 Stunden verschlafen.
Beispiel: Wer um 17 Uhr die letzte Mahlzeit einnimmt, kann um 9 Uhr wieder spachteln, wer um 20 Uhr zu Abend isst, kann am nächsten Tag ab 12 Uhr wieder essen.

Das Schöne am Intervallfasten ist seine Flexibilität. Ob Frühstücker oder Abendesser, jeder kann nach seinen Vorlieben seine Fasten- und Essensfenster entsprechend timen. Wer nachgerechnet hat, wird festgestellt haben, dass man dann statt auf drei Mahlzeiten, nur noch auf zwei kommt. Und spät abends oder nachts snacken ist eben auch nicht drin. Das senkt nicht nur die Kalorienaufnahme, sondern regt auch die Fettverbrennung an. Intervallfasten kann aber noch mehr.

 

Autophagie: Die körpereigene Müllabfuhr

Weil unser Körper nicht permanent mit Verdauungsarbeit beschäftigt ist, hat er Zeit zum entrümpeln. Der Fachbegriff dazu ist „Autophagie“. Bei der Autophagie entgiftet der Körper, alte oder kaputte Zellen werden abtransportiert oder erneuert - sozusagen ein Refresh für die Zellen. Beschäftigen wir unseren Körper aber ständig mit Essen, ist er abgelenkt durchs Verdauen und kümmert sich weniger um Reparaturvorgänge. Der Zellbiologe Yoshinori Ohsumi hat für seine Erkenntnisse zur Autophagie den Nobelpreis erhalten. Einen interessanten Bericht dazu findet Ihr hier.

 

Meine Erfahrungen mit Intervallfasten 16:8
Ich war es schon lange leid, keine Kontrolle mehr über mein Essverhalten zu haben und Geisel meiner Gier zu sein. Klick gemacht hat es aber erst, als ich (gefühlt von heute auf morgen) keine meiner Hosen mehr über die Oberschenkel bekam. An den offenen Hosenknopf hatte ich mich schon gewöhnt, aber dass ich trotz ziehen und zerren nicht mehr in meine Lieblingshose passte, schockierte mich. Der Gang zur Waage machte es nicht besser, ich hatte 12 Kilo zugelegt! Irgendwie musste ich meinen „Kopfhunger“ davonjagen, der mich inzwischen sogar nachts zum Nutella löffeln trieb. Ich fragte das Internet und stieß schnell aufs Intervallfasten. Ich zog mir Artikel, Erfahrungsberichte, Videos und Foren rein und war mir sicher: Mit Intervallfasten bekomme ich mich wieder in den Griff und in meine Klamotten. Dass ich mich richtig sattessen durfte und weder auf meine geliebten Nudeln, noch auf deftiges Essen oder Kuchen verzichten musste, fühlte sich gut an und war sicherlich auch der Grund, warum ich es tatsächlich durchziehen konnte. 3,5 Monate war ich mit eisernem Willen dabei, verzichtete sogar auf Süßes. Nicht, weil ich es musste, sondern weil ich mich dazu entschieden habe. Freiwillig zu verzichten machte mir erstaunlich viel Spaß. Gönnte ich mir doch mal Kuchen oder Eis, plagte mich auch kein schlechtes Gewissen, es wieder nicht geschafft zu haben, denn der Deal mit dem Intervallfasten war: Ich kann essen, was ich will, aber eben nur in einem 8-stündigen Zeitfenster.

 

Nach 3,5 Monaten hatte ich 10 Kilo abgenommen. What a feeling! Aber nicht nur meine Figur hat sich verändert. Mein ganzes Essverhalten hat sich gewandelt. Für mich ist Obst, Salat und Gemüse inzwischen richtiges Essen und ich genieße es, mit mir unbekannten Lebensmitteln zu experimentieren. Meine Leibspeise sind neuerdings Zucchinispaghetti und zum Nachtisch backe ich liebend gern Buchweizenmuffins. Ich fange nicht mehr an zu sabbern, wenn im Fernsehen gekocht oder gegessen wird. Mein Magen knurrt nicht mehr automatisch, wenn ich Essen rieche und das Beste ist: Ich hatte nicht eine einzige Heißhungerattacke, seit ich im Intervall faste.

 

Mein Fazit
Ich werde diese Ernährungsweise beibehalten. Nicht nur, weil ich dank ihr abgenommen habe, sondern auch weil ich meinen inneren Freßsack bezwungen habe und mich einfach sauwohl damit fühle.

 

Wer mehr übers Intervallfasten wissen möchte, hier noch ein paar Linktipps:
www.iamfasting.de - Website von aktiven Intervallfastern mit zahlreichen Infos

www.zentrum-der-gesundheit.de - Artikel zu den verschiedenen Methoden des Intervallfastens

https://intervall-fasten.net/ - Website zum Intervallfasten

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