Intervallfasten - 18 Monate später

Seit ich mit dem Intervallfasten 16:8 begonnen habe,  sind vergangen.   Jahre vergangen. Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

 

Während meines letzten Artikels »Intervallfasten - Essen nach der Uhr« war ich noch völlig euphorisch dabei, aber wie sieht es heute aus? 

 

Bin ich noch überzeugt?

Ja, das bin ich. Für mich ist Intervallfasten die ideale Ernährungsweise. Warum? Weil ich mein Gewicht anhand von Essenszeiten reguliere, nicht durch Verzicht auf bestimmte Lebensmittel. Ich brauche keine Kalorien zu zählen und muss auch nicht mit Essen aufhören, wenn´s mir am besten schmeckt. Ich stehe zufrieden vom Tisch auf, was bei FDH oder dem Auferlegen von No-Go-Lebensmitteln nicht der Fall ist. 

 

Kann ich das Essen nach der Uhr immer noch im Alltag umsetzen?
Der Verzicht auf Nahrung während bestimmter Zeiten ist Alltag und nichts besonderes mehr. Ich schaue nicht mehr auf die Uhr, wann ich wieder essen darf. Vor 14 Uhr habe ich selten Hunger, nicht mal Lust Knabbereien. Ich halte es auch gut und gerne mal 18 oder 20 Stunden ohne Essen aus. Umgekehrt passiert es aber auch, dass ich bereits nach 12 Stunden schon Kohldampf schiebe. Dann esse ich auch. 

 

So sieht ein typischer Intervallfastentag bei mir aus:

Frühstück: Ich frühstücke nicht. Mag sein, dass man in Kindheitstagen vorgebetet bekommen hat, ohne Frühstück ginge - übertrieben gesagt - die Welt unter, aber ich brauche es einfach nicht und vermisse auch nichts.  Ich bin sogar leistungsfähiger ohne Frühstücksbrötchen und Müsli mochte ich eh noch nie. Meinen Kaffee trinke ich mit einem Schuss Mandelmilch. Schmeckt zwar nicht überragend,  hat aber folgenden Hintergrund: Kuhmilch enthält tierisches Eiweiß  und das lässt den Insulinspiegel ansteigen. Und genau das soll ja in der Fastenphase vermieden werden. 

Mittagessen: Zwischen 14 und 16 Uhr verlangt mein Körper nach Essbarem.  Und oft muss es dann  schnell gehen.  Ich habe meist Käsebrötchen und einen Apfel oder eine Banane in der Arbeit dabei.

Abendessen: Wegen meiner Arbeitszeiten, komme ich oft erst um 21:00 Uhr nach Hause. Meist gibt es dann noch was Leichtes, wie Suppen oder kalte Küche. Einfach, weil ich schweres Essen so spät nicht gut vertrage.

 

An den Wochenenden esse ich gegen 14:00 Uhr zu Mittag, auch mit Nachtisch wie Kuchen, Schokolade , Kekse oder Eis. Gegen 19 Uhr gibt es dann noch Brötchen.

 

Was sich verändert hat:

Ich habe das Gefühl, meine Geschmacksknospen wurden sensibler. Wurst ist mir inzwischen zu salzig und schmeckt mir nicht mehr. Fleischmahlzeiten gibt es lediglich am Wochenende und vielleicht bilde ich mir das ein, aber Fleisch macht mich müde. Die Gier nach Essen, sobald es mir in die Augen fällt, ist weg. Genauso wie die Lust auf Süßes. Ich mag Süßes, aber ich muss nicht mehr zugreifen, sobald ich es sehe. Ich bin keine Geißel meiner Gelüste mehr. Durch den Verzicht von täglichen Snacks und Naschereien zwischendurch fühle ich mich fitter. Es heißt wohl nicht umsonst "Ein voller Magen denkt nicht gern".

 

Mein Geschmack hat sich ziemlich verändert, ohne dass ich mich bewusst für eine Ernährungsumstellung entschieden habe. Plötzlich stehen bestimmte Nahrungsmittel einfach nicht mehr auf dem Einkaufszettel, stattdessen wundere ich mich selbst, was im Supermarkt alles auf dem Band liegt. Lauter gesundes Zeug, das mich früher nicht hinterm Ofen vorgelockt hätte.  Ich experimentiere gern mit Nahrungsmitteln und probiere Neues aus, was früher auch undenkbar gewesen wäre. Durchs Intervallfasten habe ich gelernt, Nahrungsmittel zu finden, die mich satt machen und mir gut tun und nicht noch meinen Hunger oder die Gier schüren.

  

Und mein Gewicht?

Die ersten Monate mit 16:8 habe ich mich sehr streng gehalten. Nichts Süßes, keine Fruchtsäfte und meist habe ich sogar aufs Abendessen verzichtet. Ich wollte ja abnehmen und das hat funktioniert. Heute esse ich zwei Mahlzeiten am Tag und habe Phasen, in denen ich viel Orangen- oder Apfelsaft trinke. Auch schon morgens, obwohl dadurch eine Insulinreaktion ausgelöst wird. Dann nehme ich auch schnell 2-3 Kilo zu. Da spielen sicher auch die Kalorien eine große Rolle. Ein Liter meines geliebten Orangensafts hat 430 Kalorien, genauso viel, wie Cola. Auf die Woche hochgerechnet, sind das  über 3000 zusätzliche Kalorien, die ich mir zuführe und das nur durch Trinken.
Die Pfunde gehen aber genauso schnell wieder runter,  sobald ich wieder auf Wasser umsteige. Ich halte also nach der Abnahme mein Gewicht, obwohl ich mich nicht mehr so streng mit dem Essen halte.

 

Tipps für Feiertage und Festivitäten
So leid es mir tut, ich habe keine. Ich konnte mich in der Weihnachtszeit einfach nicht zügeln. Meine tägliche Plätzchen- und Lebkuchendosis stieg rasant, bis ich zügellos reinstopfte, vor allem abends. Am nächsten Morgen fühlte ich mich regelrecht verkatert, wiederholte das Spielchen dennoch bis zum Jahreswechsel.
Nach den Feiertagen fiel es mir sehr schwer, wieder ins Intervallfasten zu finden und die Finger von Süßem zu lassen. Ich hatte ständig das Bedürfnis zu essen, hatte morgens um 9 bereits quälenden Hunger. Nach zwei Wochen hatte ich meinen Rhythmus wieder gefunden und diese elende Gier nach Süßkram war zum Glück weg. Zugenommen habe ich in der Zeit drei Kilo, aber davon sind zwei wieder runter, nachdem ich wieder im Intervallfastenmodus bin.

 

Fazit

Da ich seit Kindheitstagen mit Gewichtsproblemen kämpfe, werde ich mein ganzes Leben aufpassen müssen, nicht in alte Gewohnheiten zu verfallen.  Von daher ist für mich ist das Essen nach der Uhr einfach ideal . Ausreißer, gerade an den Feiertagen, gehören dazu und ich habe dann auch kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich mal über die Stränge schlage. Ich weiß, dass ich leicht 16 Stunden ohne Essen aushalten kann und mit der 16:8-Methode mein Gewicht und die Gier nach Essen wieder in den Griff bekomme.

 

Hier geht es zu meinem ersten Artikel übers Intervallfasten 

 

Habt ihr Erfahrungen mit Intervallfasten, die ihr gerne teilen möchtet oder noch Fragen? Schreibt sie einfach in die Kommentare oder schickt mir eine E-Mail. 

Bild vonTatjana Balzer - Adobe Stock

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